Wir werden immer wieder gefragt was ein Tiny Forest ist und ob es überhaupt sinnvoll ist, auf so kleiner Fläche so viele Bäume und Sträucher zu pflanzen. Daher haben wir für Euch einige Informationen zusammengetragen.
Als einer der heißesten Stadteile in Mannheim, war es uns ein Anliegen etwas zur Abkühlung und zur Luftverbesserung beizutragen. Aber zuerst einige Informationen zum Konzept:
„Tiny Forests gehen auf Forschungen des japanischen Ökologen Akira Miyawaki zurück, der sich bereits in den 1970er Jahren mit der Waldentwicklung und Begrünung von Großstädten beschäftigte. Seine Ideen wurden von dem indischen Öko-Unternehmer Shubhendu Sharma aufgegriffen. Sharma pflanzte als Erster kleine verdichtete Stadtwälder auf degradierten Böden. Charakteristisch ist ihre kleine Grundfläche und die zunächst dichte Bepflanzung (2–7 Bäume je Quadratmeter). Nach der Stabilisierung sollen durchschnittlich 0,5–2,5 Bäume auf einem Quadratmeter stehen. Durch die hohe Pflanzdichte steigt der Konkurrenzdruck innerhalb des Ökosystems. Eine natürliche Waldgesellschaft soll dadurch statt in 200 Jahren bereits in 25–30 Jahren erreicht werden, weil die Phase der Sträucher, Gräser und Pionierbäume übersprungen wird.“
Quelle: Tiny Forest – Wikipedia
„Damit die Methode Erfolg hat, müssen ein paar Rahmenbedingungen erfüllt sein. Auf einer minimalen Fläche von mindestens 200 qm (circa ein Tennisplatz) werden wenigstens 600 verschiedene Baumarten gepflanzt. Somit finden auf einem Quadratmeter zumindest drei Pflanzen Platz. Durch die hohe Konkurrenz in unmittelbarer Nähe wachsen die Pflanzen schneller als andere in herkömmlichen Wäldern. Am wichtigsten ist für einen erfolgreichen Tiny Forest ein lockerer und durchlässiger Boden. Außerdem darf das Mikro-Habitat nicht von Wegen gestört werden und nur eingeschränkt für Menschen zugänglich sein.
Aber ist so ein Tiny Forest pflegeintensiv? Jein, langfristig sollen sich die kleinen Wälder möglichst selbstständig versorgen und ohne jegliche externe Pflege auskommen. Doch in der ersten Zeit (2 bis 3 Jahre) müssen die jungen Pflanzen vor allem in unserer Klimazone vor dem Austrocknen und vor Frost geschützt werden. Das bedeutet, das Grün muss gewässert und beispielsweise mit Stroh vor starker Sonnenstrahlung geschützt werden.“