Für Hochwasserschutz und Lebensqualität

Der Waldpark ist für die Lindenhöfer ein wichtiges Naherholungsgebiet. Er wird vom Rhein im Westen und vom Rheinhochwasserdamm im Osten begrenzt. Im Rahmen einer vom Land Baden-Württemberg geplanten Sanierung soll der Damm abgetragen und komplett wieder aufgebaut werden. Das bedeutet den vollständigen Verlust aller Bäume auf einer Länge von 3,7 km und einer Breite von bis zu 50 Metern. Insgesamt sieben Hektar Wald wären betroffen – das sind mehrere Tausend Bäume. Die Begründung: Bäume seien ein Sicherheitsrisiko für den Damm und nach DIN 19712 (Hochwasserschutzanlagen an Fließgewässern) auch nicht zulässig.

BIG gibt Studie in Auftrag

Im Jahr 2019 hat die Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof im Jahr 2019 beim Ingenieurbüro Krebs und Kiefer, Darmstadt, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Der Sachverständige Christian Schmidt, Prüfingenieur im Wasserbau für Geotechnik, schlägt hier eine selbsttragende, durchgängige und nach Möglichkeit mittige Spundwand in allen Abschnitten vor, die auch in Richtung Wasserseite verschoben werden kann, wenn es die Dammgeometrie erfordert. Die vom Regierungspräsidium in einem Teilabschnitt geplante Dammbegradigung wird als unverhältnismäßig aufwändig angesehen und erfordere unnötigerweise einen Eingriff in den dortigen Baumbestand. Die bestehenden Wege auf dem Damm sollen als Baustraße und später als Betriebswege genutzt bzw. ausgebaut werden. Der Baumbestand kann mit diesem Konzept weit überwiegend erhalten bleiben.

Die Machbarkeitsstudie kann hier nachgelesen werden.

Unser Konzept

Der Wasserbau-Ingenieur und frühere Baubürgermeister von Rheinstetten, Dr.-Ing. Bertold Treiber, hat das Konzept einer selbsttragenden, durchgehenden Spundwand ergänzt: Als „angeböschte Hochwasserschutzwand“ ist die Spundwand hiernach für alle möglichen auftretenden Belastungen ausgelegt.
Der vorhandene Deich wäre hier die „Anböschung“, die die Spundwand vollständig verbergen würde, aber keine Schutzfunktion mehr hätte: Diese „angeböschte Hochwasserschutzwand“ ist so bemessen, dass die auftretenden Belastungen durch Wasserdruck und Erddruck ausschließlich von der Spundwand aufgenommen und in den Untergrund eingeleitet werden. Weder ein Bruch noch eine Durchwurzelung oder Durchsickerung sind hier möglich.

Mit Rücksicht auf die Natur

Ein Dammverteidigungsweg ist nicht erforderlich, da hier nichts „verteidigt“ werden muss. Er ist in der DIN 19712 bei dieser Variante auch nicht vorgesehen. Ein Betriebsweg auf der Dammkrone, der jederzeit Zugang und Zufahrt zu allen Teilen der Hochwasserschutzwand gewährleistet, ist jedoch möglich. In einem Brief an die frühere Umweltbürgermeisterin, Felicitas Kubala, hat Dr. Treiber dieses Konzept näher beschrieben. Dieser Brief ist – mit Anlage – hier verlinkt.

Fazit: Der Charakter des heutigen Damms als Naherholungsgebiet kann erhalten bleiben – bei noch größerer Sicherheit der Bevölkerung vor Hochwasser.
Die Tabelle zeigt auf einen Blick die wesentlichen Unterschiede zwischen den Plänen des Regierungspräsidiums Karlsruhe und dem alternativen Konzept der BIG und vermittelt zusätzliche Details.
Wir erwarten von der Stadt Mannheim, dass sie im Sinne einer neutralen, sachorientierten Entscheidung im bevorstehenden Planfeststellungsverfahren beide Varianten mit der gleichen Sorgfalt prüft. Dazu gehören die Bewertung und Berechnung des BIG-Vorschlags und ein Vergleich der naturschutzrechtlichen Auswirkungen der möglichen Alternativen.

Was können Sie tun?

Schreiben Sie an die Verantwortlichen der Stadt Mannheim. Sprechen Sie Ihre Bezirksbeiräte und Gemeinderatsmitglieder an. Fordern Sie Landtagsabgeordnete aus Mannheim zu Stellungnahmen auf. Gehen Sie auf Umweltverbände zu.

Zur Vorbereitung auf das bald beginnende Planfeststellungsverfahren sind wir Ihnen für Spenden sehr dankbar.

Konto: Bürger-Interessen-Gemeinschaft Lindenhof, Stichwort „Rheindamm“, IBAN DE41 6705 0505 0030 1831 42

Veröffentlicht am 6. April 2021

Ihr Ansprechpartner:

Marc-Oliver Kuhse

Marc-Oliver Kuhse

Funktion: BIG Stellvertretender Vorsitzender

Kontakt: Marc.Kuhse@BIG-Lindenhof.de